Reisen Von Miami nach San Francisco 2009

Wilde Bären, reißende Flüsse und der größte Baum der Welt4 min read

22. Juli 2009

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Wilde Bären, reißende Flüsse und der größte Baum der Welt4 min read

Ein echter Bär! Für uns ein Knüller - Im Sequoia National Park.

Endlich stand unser Ausflung in die Wildnis an – eine willkommene Abwechslung nach so vielen Tagen in der Stadt, auch wenn es unsere Traumstadt ist! Und es wurde eine richtige Abenteuertour. Es ging schon mit dem Auto los. Ein Upgrade bescherte uns einen großen Van (für 40 Euro am Tag incl. aller Versicherungen) und wir beschlossen, einen auf Wildcamper zu machen. Schnell waren die Sitze umgelegt und die Matratze in das Auto gezwängt, ein paar Sachen zusammen gepackt und schon konnte es losgehen.

Zum Glück hatten wir auch an warme Sachen gedacht, denn die Kälte San Franciscos (57 Grad Fahrenheit = 13,9 Grad Celsius) wurde innerhalb 30 Meilen von 107 Grad Fahrenheit (entspricht 41,7 Grad) im kalifornischen Inland abgelöst! Wir fuhren stolze 7 Stunden auf Interstate und Highways, bis zum Lake Isabella, unserem ersten Ziel, waren es immerhin 330 Meilen (530 km). Das hatten wir so nun auch nicht gedacht. Naja. Wir nächtigten direkt am Ufer dieses künstlichen Sees (wie auch viele Wohnmobile und Angler), konnten aber lange nicht einschlafen wegen der enormen Hitze. Am nächsten Tag fuhren wir nach Kernville, das in der South Sierra Wilderness liegt, die wiederum ein Teil der Sierra Nevada ist. Wir waren endlich auf eine Rafting-Tour scharf und fanden auch einen Veranstalter, der uns – wiederum bei glühender Hitze – 2 Stunden lang über die Stromschnellen des Kern River schipperte, immerhin des steilsten Flusses Nordamerikas, der auf 150 Meilen 3600 Höhenmeter bewältigt. Bei uns war es als Anfänger nicht sonderlich spektakulär, unser Flussabschnitt war etwas ruhiger.Es war trotzdem ein Riesenspaß. Die nassen Sachen trockneten blitzartig wieder, und als wir mittags fertig waren, suchten wir uns nach einem kleinen Imbiss noch ein ruhiges Fleckchen am Fluss, wo wir chillten, badeten und auch übernachteten. Die vielen (kostenfreien) Campingplätze bzw. Rastplätze am Fluß waren nicht sonderlich frequentiert, so dass es ein herrlicher Nachmittag und Abend wurde.

Am kommenden Tag fuhren wir weiter Richtung Sequoia National Park und kamen am „Trail of 100 Giants“ vorbei, wo wir erstmals die riesigen Sequoias anschauen konnten. Wirklich beeindruckende Bäume, deren Stämme unwahrscheinlich dick sind und sich praktisch gleichbleibend dick nach oben fortsetzen. Sie sind sicher zehnmal dicker als normale ausgewachsene Bäume. Atemberaubend… Über eine 40 Meilen lange spektakuläre Abfahrt die Berge hinunter (von 7600 Fuß auf 1000 Fuß, also von ca. 2500 m auf 300 m) kamen wir zum Sequoia National Park, wo wir uns gleich am Anfang einen abgelegenen Parkplatz wiederum an einem Fluß (dem Kaweah River) suchten, wo wir wiederum einen herrlichen Platz zum baden, chillen und übernachten fanden. Am kommenden Tag frühstückten wir in einer kleinen Bakery ausserhalb des Parks in Therr River und begaben uns dann auf Erkundungstour. Zunächst eine Wanderung zum Moro Rock, einem alleinstehenden Felsen mit atemberaubender Sicht nach Aufstieg in schwindelnde Höhen, dann eine Wanderung zum größten lebenden Organismus unserer Erde, dem General Sherman Tree. Dieser Baum ist nicht der höchste der Welt und nicht der dickeste, aber 11 m Umfang plus 83 m Höhe ergeben das größte Lebewesen unserer Erde. Und er ist über 3000 Jahre alt! Auf dem Weg dorthin begegneten wir unserem ersten Bären des Tages. Er lief einfach so an der Straße entlang, ignorierte Autos und Menschen komplett und suchte offensichtlich etwas essbares. Später, als wir auf dem Congress Trail wandelten, begegneten wir dem zweiten Bären – allein, mitten im Wald, ohne schützendes Auto. Aber auch dieser störte sich nicht an uns. Die letzte Begegnung mit einem Bären hatten wir mitten in der Nacht. Wir waren wieder zu unserem Platz der letzten Nacht zurückgekehrt, weil es dort so schön und romantisch gewesen war. Wir schliefen relativ schlecht, denn es war doch begrenzt mit dem Platz im Auto. Ein lautes Geräusch ließ mich hochschrecken. Da war jemand an den extra bärensicher gebauten Mülleimern! Stockduster war es, aber ich erkannte nach intensivem Starren in die Nacht einen Schatten, der auf uns zukam! Ich muss dazusagen, dass wir die hinteren Fenster runtergeleiert hatten, da wir sonst zweifellos erstickt wären – ihr erinnert euch an die herrschende Hitze? Einen halben Meter vor unserem Fenster brüllte ich den Bären an, er solle sich wegscheren. Heute lachen wir darüber, aber in jener Nacht pumpte das Adrenalin noch lange in unseren Körpern, nachdem der Bär glücklicherweise meiner Anweisung gefolgt war. Sowas! Kann man sich das vorstellen?

Am nächsten Tag fuhren wir zum Kings Canyon, eine zwei Kilometer tiefe Schlucht mit spektakulären Ausblicken, aber ohne weitere Höhepunkte, kamen dann bis Fresno, wir wir uns nunmehr ein Motelzimmer mit Pool, Klimaanlage und einem Denny’s direkt nebenan gönnten. Zurück in der Zivilisation! Am Montag gings zurück nach San Francisco, wo dann wiederum das Thermometer innerhalb von 30 Minuten von 101 Grad auf 62 Grad Fahrenheit sank. Zu Hause war es wieder kühl, was uns aber nach der enormen Hitze nicht weiter störte.

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Ein Kommentar
  1. MuChri

    Das war ja nun mal wirklich was ganz anderes :Rafting, Bären und so viel Natur. Auf Bären und Rafting hätte ich gern verzichtet, aber die Bäume sind schon grandios anzusehen. Hitze und Schwüle haben wir auch gerde wieder und bis Sonnabend soll es noch mehr davon geben. Genießt eure letzten Urlaubstage! liebe Grüße von eurer MuChri.

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