Wüstenritt nach Aqaba2 min read
Aus dem quirligen Amman gelangten wir wieder nur mit Hilfe eines Taxifahreres heraus, der uns zum Dealer führte, wo wir uns mit dem Royal Jordan Chapter trafen. Mit insgesamt 40 Bikes ging es 330 Kilometer in Richtung Rotes Meer nach Aqaba.
Der Fahrstil der Blocker bzw. Security-Driver allerdings ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Fahren auf der linken Spur (allerdings nicht zum Überholen, sondern einfach nur so), gefährliche Situationen heraufbeschwörend, weil man sich mehrfach fast selbst über den Haufen fuhr, und energisch winkend, weil man die ohnehin schon knappen Abstände für zu groß befand und somit zum weiteren aufschliessen aufforderte. Das alles beim Tempo 120!
Hinzuzufügen ist noch, dass auch hier wieder eine Polizeieskorte nicht fehlen durfte, allerdings bei weitem nicht so energisch agierend wie die syrischen Kollegen. Die Polizisten hier begnügten sich mit vom vornwegfahren, die Biker blockten selber. Zwei Stops verschafften uns die notwendigen Pausen, beim tanken stellten wir fest, dass es in Jordanien teurer ist und der Liter um die 80 Cent kostet. Allerdings gibt es hier wie auch in Syrien nur 95 Oktan-Kraftstoff. Dann führte uns die Route zunächst am Toten Meer entlang, es gab sogar einige zaghafte Kurven. An genau diesem Weg beträgt die Höhe 350 Meter unter dem Meeresspiegel, also die tiefste Stelle auf dem Planeten! Das tote Meer ist nochmal ca 30 Meter tiefer.
Kaum ein Auto war auf der Straße, es fuhr sich angenehm. Auf der anderen Seite, die man sehen konnte, war schon Israel zu sehen. Da drüben ist die Westbank, wir fuhren keine 50 Kilometer an Jerusalem vorbei! Später wurde die Landschaft zur Wüste, teils echte Sandwüste, teils steinige Fläche. Als wir nach 330 km endlich in Aqaba ankamen und ans Meer hinunterfuhren, stieg die Tempertur auf satte 32 Grad! Die Partylocation entpuppte sich als Resort, also als Feriendorf, allerdings vom anspruchsvolleren Level. Wir parkten also ein, ließen uns registrieren, nahmen unser Party-Pack entgegen und bezogen die Zimmer. Den Rest des Tages chillten wir ab, denn die Fahrt war doch anstrengend gewesen. Wir trafen Chapter aus Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Jordanien sowie die Syrian Riders. Am Abend dann begann die Party mit einem Essen, das einem Gala-Diner gleichkam. Festlich weiß eingedeckte Zehnertische, ein Riesenbuffet, bei dem kein Auge trocken blieb und sehr eifrige Kellner. Kann man ja im Radisson auch erwarten… Eine arabische Gesangseinlage machte viel Spaß, denn die Jungs, die das vortrugen, hatten viel Spaß und das steckte an. Der nachfolgende DJ allerdings dröhnte die Leute so zu, dass sich die Location bald leerte und gegen 23 Uhr nur noch versprengte Truppenteile vorzufinden waren. Naja, bei uns feiert man anders, aber andere Länder haben eben meist auch andere Sitten…