Wozu noch ein Fußball-Buch?1 min read
Fertsch: Buch geht zum Verlag! Rechts: Wolfgang Krause und Klaus Günther: zwei Recken von 1964.
Noch ’n Buch… Aber wer braucht das schon? Dachte ich anfangs auch erst. Aber nachdem ich ins Projekt eingestiegen war, war der Ehrgeiz geweckt. „Der Rest von Leipzig“, ein Buch über die Meisterelf von Chemie Leipzig von 1963/64, brachte Erstaunliches und jede Menge Neues ans Tageslicht. U.a. interviewte ich alle 16 Spieler, die am Titelgewinn beteiligt waren, und förderte die Akten der einstigen SED-Bezirksleitung und des DTSB-Bezirksvorstandes ans Tageslicht.
Neben vielem Vergnüglichen und Interessantem gab es auch ernste Themen. Oder wer hat schon gewusst, dass Heinz Hermann, der treue Recke, der seit über zehn Jahren die Knochen für den Verein hinhielt, über Nacht nicht mehr in der Oberliga spielen durfte, weil er einen Bruder im Westen hatte? Zehn lange Jahre hatte das niemanden gestört… Viel verblüffendes gibt es: Bauchspieß sollte eigentlich zum SC Leipzig, doch der oberste Sportler der DDR hatte etwas dagegen. Chemie sollte zunächst gar nicht die 2. Oberligamannschaft in Leipzig werden – drei andere Vereine standen ursprünglich zur Auswahl. Alfred Kunze wurde ein zweiter Trainer zur Seite gestellt, weil er Defizite in der Erziehung der Sportler hätte – nach Einschätzung der SED. Dabei schwärmt noch heute jeder seiner ehemaligen Spieler von Kunzes psychologischem Verstand… Dazu noch viel Buntes: Was machen die Helden von einst heutzutage? Wer hat noch mit dem Fußball zu tun? Und jeder hat Geschichten zu erzählen. Wie gesagt: vergnüglich, interessant und manchmal auch ernst.
Das Buch erscheint im Herbst 2009 beim AGON-Sportverlag.
Bernd Herzog in seiner Bäckerei. Bei Klaus Lisiewicz im Harz.
Christa Fuge
Hallo Jens, eben mal kurz reingeschaut. Bin gespannt auf dieses Buch. Liebe Grüße. Muddi.