Key West: Zwischen Grippe und Hemingway3 min read
Die ersten 310 Meilen sind geschafft! Das klingt jetzt so, als wäre man erleichtert, weil man irgendetwas schweres geschafft hat. Isses aber nicht… Das Gegenteil ist der Fall. Schön, endlich die ersten Meilen unter den Rädern zu haben. Fällt nicht schwer bei dieser Traumlandschaft. Von Miami aus (mit kurzem Zwischenstop bei den Jungs von Miami Ink., die allerdings erst 11 Uhr öffneten) ging es über den Highway 1 South zu den Florida Keys.
Die Sonne brannte, wir fuhren kurzärmlig und in Jeans, aber mit Helm – was man theoretisch in Florida nicht muss. Aber wenigstens das Minimum an Sicherheit soll es sein. Die Seven Mile Bridge ist wirklich eindrucksvoll, sie verbindet als längstes Bauwerk zwei der 33 Inseln und ist 11 km lang. Einmalig, wenn man auf dem Motorrad dort langfährt, links und rechts das blaue bis türkisfarbige Wasser und über einem der strahlend blaue Himmel… Leider geht es Achim nicht so gut, er hat eine Grippe mit Fieber und Schüttelfrost, kämpft sich aber tapfer bis Key West durch. Dort muss er aber gleich ins Bett, das er in den kommenden zwei Tagen nicht viel verlassen wird. Wir bummeln ein wenig durch das verrückte Städtchen, das gerade die Unabhängigkeit der „Conch Republic“ feiert. http://de.wikipedia.org/wiki/Conch_Republic
Der Sonnenuntergang, dem hunderte Touristen am Mallory Square entgegenfiebern, fällt heute ins Wasser – eine Wolkenfront schiebt sich eine halbe Stunde zu früh vor die Sonne. Dafür wetteifern dutzende Straßenkünstler mit ihren witzigen und verrückten Shows um die Gunst der Touris und deren Tips, die Trinkgelder. Feuerschlucker, Akrobaten, Sänger und Musikanten, ein Luftballon-Künstler, ein Multi-Instrumentenmann sowie andere, im Vorbeigehen nicht identifizierbare Kunstformen sind zu finden. Im Kneipenviertel steppt der Bär, doch wir werden langsam müde und kehren um.
Am nächsten Tag spazieren wir zu Hemingways ehemaligen Haus, bewundern den Tisch und die Schreibmaschine, mit der der sein Klassiker „Der alte Mann und das Meer“ entstand, lachen über das Pissbecken seiner Lieblingskneipe „Sloppy Joe’s“, das der Schriftsteller und Nobelpreisträger einst auf dem Rücken nach Hause trug und im Garten aufstellte, als der Kneiper renovierte. Die Begründung: „Ich habe genügend Geld dort durchgelassen, da steht mir das wohl auch zu“. Der südlichste Punkt der USA ein MUSS, noch 90 Meilen sind es von hier aus bis Kuba. Unvorstellbar, wie nahe das ist! Abends klappt es mit dem Sonnenuntergang, bei „Sunset Margaritha“ und Budweiser. Im Sloppy Joe’s spielt eine Liveband wie in so vielen Kneipen in der Duval Street. SO macht das Spaß! Und unser armer Achim hat wieder den halben Tag im Bett verbracht…
Heute sind wir nun die gesamte Strecke zurückgefahren, wurden durch einen kurzen Regenguss bis auf die Haut nass und gleich darauf durch die herauskommende Sonne wieder trocken, ohne auch nur ein einziges Mal anzuhalten. Wir übernachten in Florida City, dem Eingangstor zu den Everglades. Achim hat sich tüchtig gequält und war froh, dass wir angekommen sind. So wird nichts mehr aufregendes passieren. Und Robi hat mir geholfen und einige Bilder hochgeladen über irgendwelche mir völlig unbekannten Umwege. Danke! Ach, und Clemens Meyer hat sich letzte Nacht (Deutschlandzeit: 3 Uhr) gemeldet und unsere Berichte gelobt. Mensch, Clemens, das motiviert gleich doppelt! 🙂
tobeier
iss das schön! Ich kann in Ruhe gegen den Strom der Weltwirtschaftskrise anschwimmen und andere für mich urlauben lassen! Und billig ist das! Naja, ich kanns mir halt leisten! Aber ich gönne es euch von Herzen und bin immer bissel bei euch! Aber auch in gooood old germany gibts kleine Freuden: die gegnerische Versicherungen macht knappe 1000 Euroletten für meinen König locker, damit er wieder richtig schön ist! Würden die Pappnasen, die eure Moppeds gerichtet haben sicher nich verstehen..... So, nu macht ma weiter, ich hab keine Lust vor dem einen Artikel rumzulungern... und bringt mir den Achim wieder auf die Beine, sonst müssen wir ihn auswechseln!!! best wishes, der tobeier
tobeier
da schreib ich nen Kommentar um mein Mitgefühl auszudrücken und dann kommt sowas: Your comment is awaiting moderation. was gehtn hier? fragt der tobeier
Knipser1
das sieht ja saustark aus und auf dem vorletzten Pic war ja sogar ein Mopped zu sehen. Ich hoffe, dass der Anfangsstress mit den Böcken vorbei ist und etwas Routine einzieht. Sach ma hat sich Kerstin bei Miammi Ink. hacken lassen? Wäre mal ein cooler Beitrag. Übringens sind wir seit ca. 2 Stunden mit einem Klick vor einem bestimmten anderen Club. Am Wochende will ich mal versuchen mit Deinem Mündel ein paar Meilen zu reißen damit seine Selbstständigkeit nicht flöten geht. Ich hoffe, dass sein König wieder i.o. ist. Also denne, ma noch allet Jute wa. Bis demnächst und lg aus Germany vom Knipser samt Sippe.
admin
Hallo ihr treuen Seelen! Schön, von euch zu hören. Finde ich stark. So denken wir auch immer an euch. Nächstes Mal machen wir sowas zusamm! :-) Kerstin hat nur durch die Scheibe von Miami Ink. gelunzt, mit dem hacken hat sie es nicht so, weißt du ja. Achim wird langsam wieder, deine Drohung hat wohl gewirkt. Original-Kommentar dazu: "Warts ab!" Deine Frechheit wird dir wahrscheinlich noch teuer zu stehen kommen, fürchte ich. :-) Aber er hat natürlich auch die Fürsorge, die dahiner stand, erkannt - messerscharf! Zu lesen gibt nun jede Menge Neues, es lohnt sich auch ein nachträgliches Blättern in den "älteren" Beiträgen, weil auch da jetzt die richtigen Fotos stehen. Ohne die wäre es doch njur der halbe Spaß! Ich bin jedenfalls froh, dass ich euch jetzt auch bissel was zeign kann. Mein Lieblingsfoto ist das vorm Sloppy Joes mit dem Harleyfahrer mit Apehanger... So long und bye bye bis demnäx, es grüßt Jens (auch eure Perlen und auch von der Kerstin natürlich).