Atlanta: Coca Cola, King und eine Portion Unverfrorenheit1 min read

 „Also“, sprach unsere Daggi mit ein wenig Reiseerfahrenheit im Gepäck, „wenn sich Atlanta mit New York und Chicago vergleicht, ist das schon ein wenig unverfroren“. Und Achim nickte dazu. Und es stimmt tatsächlich: Atlanta verspricht mehr, als es halten kann. Zwar gilt „das Tor zum Süden“ mit seinen 4 Millionen Einwohnern als Mittelpunkt nicht nur von Georgia, sondern eines sehr großen Einzugsgebietes, doch richtiges Flair konnten wir zumindest bei unserem Tagesbesuch heute nicht entdecken. 

Ein paar Wolkenkratzer, ein paar ehemalige olympische Stätten von 1996, ein unterirdisches Einkaufscenter, und schon war es mit der Herrlichkeit vorbei. Natürlich hätte man das bedeutende Kunstmuseum besuchen können, das muss man auch dazu zählen. Coca Cola-Ausstellung und Führung durch die CNN-Zentrale schenkten wir uns, okay. So blieb noch die Besichtigung der Kirche, in der Martin Luther King predigte, sein Geburtshaus und sein Grab sowie eine Stadtrundfahrt. Sicher ist das jetzt etwas ungerecht, aber wir sind ja nicht unterwegs, um einen neuen Reiseführer zu schreiben, sondern – jedenfalls manchmal – um uns wie ganz normale Touristen einige Höhepunkte anzuschauen. Und da gabs auch schon besseres. Jetzt sitzen wir im Motel auf ein paar Stühlen neben dem vergammelten Pool und quatschen bei einer Flasche Wein.

Ach, und übrigens gab es gestern abend und heut morgen die ersten Regengüsse der Reise. Hatten aber bislang Glück und mussten nur zuschauen, weil wir noch nicht bzw nicht mehr unterwegs waren. Wird sich sicher noch ändern – der Wetterbericht spricht von „Thunderstorms“ die ganze Woche. Sind aber nur Gewitter, klingt also auf englisch dramatischer als es ist.