Beschreibung
Lindenauer, Babelsführer, Schaukastengestalter, Fanclubgründer, Fanclubmeisterschafts-Organisator, Fan-Ordner, Schärpen-Bastler, Chemie-Artikelschreiber, Illegaler Fanzine-Macher, Aufsichtsratsmitglied, Club der 100-Vorständler, Präsidiumsmitglied, Programmheftmacher, ehrenamtlicher Marketingmann, Sponsor, Medienteammitglied, Museumsdirektor, Archivar, Vereins-Historiker. Das alles in 45 Jahren Jens Fuge in Leutzsch.
Wenn Präsidenten Hirngespinste haben, sich Geld leihen oder alle in ihrer Umgebung für „Mickymäuse“ halten, dann ist es an der Zeit, aufzupassen.
Wenn Verträge verlängert, Busse angeschafft und Trainer verpflichtet werden, und Vorstandsmitglieder erfahren das aus der Zeitung, ist es Pflicht, aufzustehen.
Wenn Vereine von Laienschauspielern und Selbstdarstellern gekapert und in den Ruin geführt werden, wenn Millionen verprasst und die Fans bestochen werden, ist es Selbstverständlichkeit, Widerstand zu leisten.
Wenn einfachste Rechte verweigert und demokratische Vorgänge sowie geltendes Recht so lange verbogen und verzerrt werden, bis es den Regierenden passt, ist Kampf um die Wiederherstellung der Grundrechte angesagt.
All das ist Jens Fuge widerfahren, all das hat er versucht, einzulösen. Oft unter Einsatz all seiner Kraft und Nerven, oft genug vergeblich. Dennoch war sein Engagement nicht umsonst, denn heute kann er Zeugnis ablegen über diese Zeit und ihre Wunden.
Als Chronist der Leutzscher Fußballgeschichte hat der Leipziger in den letzten 45 Jahren nicht nur hautnah viele Entwicklungen mitbekommen, sondern viele Dinge auch geprägt.
Vor allem die Fanbewegung der achtziger Jahre verdankt seinem Einsatz viele Impulse und Ideen. Besser vernetzt und einigermaßen strukturiert organisierte sich die Szene im letzten Jahrzehnt der DDR.
Ein Rückblick, eine Zusammenfassung, ein Resümee: Zur Mahnung, nicht zur Anklage. Und zur Anleitung zum Bessermachen.