Ein Traum auf 500 Kilometern2 min read

Moab liegt hinter uns, der Bryce Canyon mit seinen pittoresken, bizarren Felsspitzen wurde heute erreicht. Die 500 Kilometer, die zwischen beiden Naturwundern liegen, waren ein einziger Traum. Erst mal gings 30 Meilen geradeaus, dann 40 Meilen auf der Autobahn und dann wieder 40 Meilen geradeaus. Was dann aber folgte, war eine einzige Orgie an Kurven, Steigungen, Gefällen und einzigartigen Landschaften.

Fast 500 Kilometer lang ging das so, zwischendurch regnete es auch mal, so dass wir unsere Regenklamotten nicht ganz umsonst mithatten. Dann ging es auf über 3000 m Höhe im Dixie National Forest, und wir hatten wieder mal das Vergnügen, links und rechts der Straße Schnee bestaunen zu dürfen. Hinunter auf dem Highway 12, auf eine unglaubliche Kammhöhe, auf der sich die Straße entlangschlängelte, während links und rechts die Bergflanken steil abfielen. Schließlich kamen wir glücklich im Bryce Canyon an.

Dort erwartete uns eine echte Überraschung in Form einer rabiaten Uniformierten, die sich weigerte, uns einzulassen, weil auf den Nationalpark-Pässen nicht die Unterschriften aller Fahrer waren. Ein intensives Streitgespräch entwickelte sich, an dessen Ende ich mich weigerte, weiter mit der älteren Dame zu sprechen. Erst die herbeigerufenen Ranger konnten die Situation klären – wir ließen ein Motorrad stehen und dann ging auf einmal alles. Überflüssig zu erwähnen, dass es eine Stunde später a… kalt wurde und wir froh waren, bei 3 Grad Celsius endlich die Hotelzimmer beziehen zu können. Aber auch hier eine echte Überraschung, als uns der Herr an der Rezeption ziemlich unwirsch erklärte, dass die Zimmer am nächsten Morgen bis 9 Uhr (!) zu räumen wären. Ein Hoch auf die Marktwirtschaft! Hier gehört nämlich alles – Restaurant, Hotels und Campingplatz – drei Brüdern bzw deren Nachfolgern. Da gelten dann plötzlich die Gesetze von Angebot und Nachfrage nicht mher bzw. sind ausgehebelt…