Erste Ausfälle: Mensch und Maschine unter Dauerbelastung2 min read
Von Columbus, Texas, bis Sanderston, Texas, sind es 414 Meilen. Macht 666,54 Kilometer. Als wir in dem Nest an der Grenze zu Texas einrollen und vor dem Budget Inn, einem alten und etwas schäbigem Hotel halten, zeigt der Tachometer unglaubliches: Genau 2222,2 Meilen sind wir ab Miami bis heute gefahren! Macht umgerechnet 3577,74 Kilometer. In 7 Tagen! Denn einen Tag Miami und zwei Tage Leesburg rechnen wir nicht mit. Macht also durchschnittlich 511 Kilometer pro Tag. Der Schwerpunkt bei dieser Reise, das kann man ohne jegliche Übertreibung sagen, liegt auf dem Mopedfahren…
Nach den ersten 200 Kilometern auf der uns nun schon vertrauten I 10 kamen wir nach Tankstop in Weimar (!) in Del Rio an. Grenzstadt, nichts erwähnenswertes weiter. Kurze Pause, dann weiter. Über den Highway 90 ging es zügig weiter, meist zweispurig, aber immer super ausgebaut, so dass wir gut vorankamen. Einige gute Fotomotive bremsten uns etwas, was aber nichts machte, denn die Pics sind ja das Salz in der Suppe.
In Langtry besuchten wir ein kleines, professionelles Museum von Judge Roy Bean, dem ersten Sheriff des Ortes, der die spätere Vorlage für Lucky Luke lieferte, dem man als Zeichentrickfigur sicherlich schon mal begegnet ist. Erzählte uns jedenfalls die freundliche alte Dame dort.
Nach all den Kilometern stellen sich erste Verschleisserscheinungen ein (das wird Tobi beruhigen). Heute morgen schmerzte eine völlig unmögliche Stelle in Nähe der Nieren. Nieren verkühlt oder Muskelkater? Im Laufe des Tages verdichteten sich die Anzeichen durch nachlassenden Schmerz, dass wohl eine komische Haltung auf dem Sitz – ich hatte gestern ausnahmsweise mal den Packsack auf dem Rücksitz befestigt, in der Annahme, er gäbe eine prima Lehne ab und verringere den Luftwiderstand (was er auch Tat) – für den Schmerz verantwortlich zeichnet. Schlimmer kam es beim Fotostop kurz vor Del Rio, als ich beim Absprung vom Motorrad (ja, wirklich!), den ich wagte, weil eben einer jener Monstergüterzüge vorbeifuhr, den ich natürlich aufs Bild bannen wollte, genau mit dem rechten Fuß auf jener Stelle der Straße landete, an der der Rand etwa 10 cm tiefer abgesenkt wurde. Der Fuß knickte um, fürchterlicher Schmerz, sofortiges Anschwellen – eine Bänderdehnung. Kenne ich nämlich schon vom Fußball. Nur, dass ich Glück im Unglück hatte und nichts gerissen ist. Ne Dehnung ist es aber allemal. Aber der erste Schmerz verflog bald wieder und bis auf ein wenig Humpeln und die Schwellung geht es. Also nix passiert. Aber so schnell kann es gehen! Hat Mic ja auch schon zu spüren bekommen, als er einen Tag vor Abflug sein Knie ruiniert hat und kurz vor der Absage stand. Nun humpeln wir eben beide – sieht geil aus… Das wichtigste aber: Die Maschinen laufen und laufen. Sehr zuverlässig bisher. Und das ist doch das wichtigste…
By the way: Sanderson ist nicht irgendein Kaff, sondern die „Hauptstadt der Kakteen“. Sind zwar nur kleine, aber immerhin. Solte man gehört haben…
tobeier
da bin ich ja mal gespannt, was ihr beiden "Eintakter" so aus dem euch entgegenströmenden Mitleid macht, ich bin mit Wolle Schmid so mal ein paar Tage durch Rom.... manchmal machen solche Verletzungen das Leben auch leichter... spürt ja meine bekrückte Chefin auch gerade... spruch der survivor tobeier
Knipser
Hi Leute, was macht ihr denn schon wieder??? Euch kann man eben nich alleine loslassen ohne das ihr gleich eine Etappe der Paralympics daraus macht. Nun gut ihr habt es so gewollt in 27 Tagen eilen wir euch zu Hilfe. Habt ihr noch genug Moods oder wirds schon eng. Dann meldet euch. Grüße vom Knipser