Oakland – die hässliche Schwester in der Bay1 min read
Nun war es Zeit, mal auf die andere Seite der San Francisco Bay zu schauen – nach Oakland. Ausser, dass die Hells Angels hier ihr erstes Charter hatten, weiß ich ja nicht viel von dieser Stadt. Viel mehr ist es auch nicht geworden, das kann ich schon verraten. Denn in Oakland ist es weder schön noch interessant. Und die Angels haben wir auch nicht getroffen…
Riesige Freeways zerschneiden die Stadt, der gigantische Hafen nimmt den meisten Platz ein und dort, wo man Tourismus vielleicht ein ganz klein wenig erwartet hätte (und sich von den Stadtvätern sicher auch wünschen würde), dröhnen in dichter Folge ohrenbetäubend laut hupende und ratternde Mega-Züge direkt am Jack London Square vorbei. Nichts ist es also mit einem gemütlichen ruhigen Kaffee mit Blick auf San Francisco auf der anderen Seite der Bucht. Denn der Blick auf die von den meisten Menschen geliebte Schwesterstadt ist eine der größten Attraktionen der häßlichen Schwester Oakland. Seinen größten Sohn Jack London ehrt man mit einem Museum (unauffindbar!), einem Platz (wie beschrieben direkt an der Amtrak-Station) und einer kleinen Blockhütte, die man irgendwo am Klondike abgerissen hat und die man jetzt als den Platz verkauft, wo der Schriftsteller „Lockruf des Goldes“ geschrieben haben soll. Und das wars schon! Sicher hat auch Oakland seine Reize, wenn man nur genügend Mumm und Zeit aufbringt, um sie zu suchen. Die Frage lautet nur: Warum? Also fuhren wir wieder hinüber, genossen die ins Gegenlicht geflutete Skyline und waren ein klein wenig froh, als wir am Fishermans Wharf wieder ins Getümmel der Touris eintauchen konnten. Nicht, dass wir das besonders mögen. Aber gegen die Friedhofsruhe auf der anderen Seite war es für einige Minuten fast schon wohltuend…