The way to Sturgis4 min read
Das größte Motorradtreffen der Welt zieht noch immer hunderttausende Biker in seinen Bann – in diesem Jahr schon zum 72. Mal. Nach Faak am See, Leesburg, Florida und diversen Treffen in Deutschland ist nun Sturgis unser Ziel. Auf nach South Dakota!
Ganz Amerika scheint auf den Rädern zu sein und nur diesem einen Ziel zuzustreben: Sturgis! Allerorten begegnet man Bikern, die allein oder in großer Gruppe in Richtung Mittlerer Westen unterwegs sind. Ob es die 28 Harleys einer geführten Tour mit Neuseeländern und Australiern sind oder die bärtigen Oldschoolbiker mit Goldwing und Anhänger, ob Hells Angels oder deutsche Touris – sie alle fahren in die gleiche Richtung. Und wir mittendrin…
Begonnen hatte alles am Montag, den 29.7.2013. Wir trafen uns an Peets Cafe in San Rafael. Daryl, Sandra, Chris, Doc und wir fuhren nach einem Kaffee ab und lasen Mark in Vallejo auf. Er führte uns dann Richtung Reno, Nevada, wo die erste Übernachtung geplant war. Unterwegs fuhren wir eine wunderbare Strecke am Lake Tahoe entlang. In Reno enterten wir das „Circus Circus“, also auch ein Kasino und Abklatsch seines großen Bruders in Vegas. Überhaupt war hier alles ein paar wesentliche Nummern kleiner und schäbiger als in Las Vegas. Original ist eben doch Original… Nach dem Essen am reichhaltigen Buffett (13,99 Dollar für all-you-ca-eat) köpften wir die Flasche Jäger, die Tobi und die 123er erst vor ein paar Wochen auf dem Weg nach Hawaii vorbeigebracht hatten. Docs und Marks Zimmer machten wir die Flasche nieder und hatten viel Spaß. Leider bleib das die einzige Nacht, in der Darryl, Sandra und Chris mit uns feiern konnten. Darryl hatte kurzfristig zwei lukrative Jobangebote bekommen und konnte deshalb leider nicht mit uns fahren. Arbeit ist eben viel zu oft wichtiger als Urlaub, Freizeit und Spaß…
Nach der etwas traurigen Verabschiedung am nächsten Morgen rollten nur noch drei Motorräder weiter gen Osten. Eine lange und heiße Etappe ohne große Höhepunkte brachte uns aber gute 600 km dem Ziel näher. Abends Übernachtung in Wells, Nevada, wo wir in einem billigen und ruhigen Hotel untergebracht waren, bei Stromausfall im Dunklen ein gutes Abendessen zu uns nahmen und noch ein paar Feierabendbiere tranken. Ruhig war es bis zu dem Moment, als ein Zug direkt hinterm Haus vorbeidonnerte und zudem ausdauernd sein Alarmsignal betätigte. Naja, ging aber trotzdem. War schon schlimmer…
Am Tag danach nochmal große Hitze, 50 Meilen Interstate und dann endlich auf die Landstraße. Die war zwar auch geradeaus, aber dafür leer. Nach ein paar Irrungen kamen wir in Logan, Utah, an und suchten uns dort fast eine dreiviertel Stunde den Wolf. Als die beiden Internetexperten Mark und Doc endlich ein Hotel ausfindig gemacht und reserviert hatten, fuhren wir los und suchten. Nach einigen Verrenkungen kamen wir endlich an, warteten, bis vor uns alle abgefertigt worden waren, um dann festzustellen, dass keine Reservierung zu finden war. Kein Wunder, waren wir doch im Best Western gelandet statt im Super 8, wo wir reserviert hatten. Also alle nochmal die ganze Strecke zurück und ins richtige Hotel. Dafür fanden wir ein Spitzenrestaurant, wo wir toll aßen und noch nicht mal überteuert viel bezahlen mussten.
Am Tag darauf begannen endlich die Berge. Logan – Garden City – Bear Lake – Jackson Hole hießen die Stationen. Pause in Afton, wo wir mit Achim und Dagi 2007 schon mal waren. In Jackson Hole erst mal kurze Erfrischung, dann Spaziergang und anschließend ein paar Runden in der „Million Dollar Cowboy Bar“. Essen in einem anderen Kneipchen, danach landeten wir bei einem richtig guten Livekonzert. Noch ein Absacker in der „Cowboy Bar“, dann gings in die Heia.
Leider war von den paar Tequila einer schlecht gewesen, weshalb alles etwas länger dauerte am Morgen. Elf Uhr waren alle fertig und wir fuhren in den Yellowstone National Park, wo wir uns den „Old Faithful“-Geysir ansahen, der alle 90 Minuten eine 40 Meter hohe Wassersäule ausspuckt und dabei von hunderten Schaulustigen belagert wird. Disney mitten der Naturwunder… Einen Spaziergang und drei Stunden später verließen wir den Park auf gleichem Weg wieder und fuhren zurück nach Jackson Hole. Wunderschöne Motorradstrecke, viel Wald, tolle Kurven, wenig Verkehr. Ein sehr schöner Tag wieder!
Knipser
Geile Bilder und spannender Text. Hm da mcht sich das Fernweh deutlich bemerkbar. Seid herzlichst gegrüßt aus Old Germany und habt viel Spaß