Vom Wahrheitsgehalt eines Wetterberichtes1 min read

Endlich geht es los! Der Jetlag hat uns irgendwie verschont dieses Mal, und so schlafen wir stolze acht Stunden, sind 8 Uhr beim Frühstück, erreichen Eaglerider, die uns halb zehn abholen und zu unseren Bikes transportieren.

Die Formalitäten dauern wie immer etwas länger, dieses Mal sind die Bikes aber in Ordnung (vor zwei Jahren hatte man uns mit gebrauchten Reifen, ohne funktionierende Schlösser und mit leerem Tank auf die 50-Tage-Reise geschickt). Dafür erfahren wir, dass der neue Chef, mit dem ich die Konditionen ausgehandelt habe, eben entlassen wurde. Eaglerider macht das eben typisch amerikanisch – hire and fire.

Dann brechen wir auf Richtung Key West, quälen uns durch die endlosen Vorstädte von Miami, warten an jeder Ampel. Dann endlich wird es lichter, die Keys sind in Reichweite. Doch die Autoschlange ist scheinbar endlos, in jeder Ortschaft gibt es Stop and Go. Wir genießen die Fahrt trotzdem, halten hier und da, schießen Fotos. Und dann, der Wetterbericht wird doch wahr. Seit einer Woche steht in der Vorhersage ganz boshaft, es solle heute regnen und gewittern. Morgens scheint die Sonne, doch plötzlich schiebt sich vom Golf von Mexiko eine riesige Gewitterwand heran. Wir suchen an einer kleinen Tankstelle Schutz, es beginnt zu regnen, doch es ist ebenso schnell auch wieder vorbei wie es heraufzog. Mittag bei Denny`s, tanken, Kaffee – alles, was dazu gehört.

Abends um sieben sind wir endlich in Key West, suchen uns ein Hotel und marschieren in die Stadt. In Sloppy Joe´s, der einstigen Lieblingskneipe Hemingways, ist es uns zu laut und so essen wir vorzüglich im Hard Rock Cafe. Zwei fette Zigarren schmecken prima und wir feiern ein wenig ab: Wir sind angekommen!