Von Amarillo nach Santa Rosa2 min read

 Die berühmte Cadillac-Ranch erreicht man gleich, wenn man aus Amarillo herausfährt. Diese Installation einer Künstlergruppe von 1974, die ein Milliardär bezahlte, steht mitten auf einem Feld an der Interstate. Es symbolisiert so etwas wie die Freiheit, welche die Route 66 ausstrahlt, feiert die Mobilität, die erst durch das Automobil und eben die erste durchgehende Ost-West-Verbindung der USA zustande kam. Ein tolles Fotomotiv sind die zehn mit der Frontseite eingegrabenen Cadillacs auf alle Fälle!

Dann gings weiter Richtung Grenze New Mexico. Ehe wir die erreichten, war Pause am Midpoint der Strecke in Adrian, Texas, angesagt. Von hier sind es genau 1.139 mls (oder 1.833 km) in beide Richtungen – die Hälfte der 66 sind wir gefahren! Ausser dem Cafe, in dem wir freundlich aufgenommen werden und erstmals größere Mengen anderer 66-Reisender antreffen – u.a. Franzosen und Deutsche – gibt es in dem Örtchen aber rein gar nichts zum ansehen. Alles ist verfallen, verganmmelt, unbelebt – eben tot. Noch schlimmer wird es in Glendrio, dem letzten Ort in Texas vor der Stateline zu New Mexico. Man hat den Eindruck, in einem Gruselfilm gelandet zu sein. So stellt man sich eine „Ghosttown“ vor.

In Tucumcari dagegen ganz anders. 8000 Einwohner, dafür 2000 Hotelbetten, und die Mainstreet nimmt sich wie ein Museum alter 66-Relikte aus. Überall die Reklametafeln und Neons, die von Übernachtungsgelegenheiten und guten Restaurants künden. Hier ist auch noch Leben in der Bude – man kann überall einchecken und essen gehen. Wir sind im Pow Wow Inn, essen Buffett all you can eat für 8,99 Dollar und starten dann in den drohenden Regen hinein. Doch wir haben wie bisher immer Glück, fahren auf der Interstate mit Tempo 80 zwischen zwei mit Blitzen drohenden Gewittern hindurch, werden nur oberlächlich nass, als wir einige Vorboten des dunklen Wolkenhimmels streifen. Übernachtung in Santa Rosa.