Motorrad Reisen Von Miami nach San Francisco 2009

Von Gallup nach Flagstaff3 min read

29. May 2009

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Von Gallup nach Flagstaff3 min read

Holbrook, Arizona: Das berühmte Wigwam-Motel.

New Mexico nach drei Tagen verlassen und endlich in Arizona! Hier kennen wir uns ja schon ein wenig aus. Zunächst aber Neuland mit dem Nationalpark Painted Desert (“Angemalte Wüste”) und Petrified Forest (“Versteinerter Wald”), die wir mit ausgiebigen Stops würdigten. Eine malerische Traumlandschaft mit vielen überraschenden Ansichten. Dann kamen wir nach Holbrook, wo wir endlich etwas zu essen bekamen. Es war ja schon wieder eine Stunde Zeitverschiebung in die Reise gerutscht, da sich Arizona im Sommer nach Kalifornien richtet (im Winter nach New Mexico – so eine Unentschlossenheit kann ich gar nicht nachvollziehen).

Nach dem Essen trennten sich unsere Wege, denn wir wollten viele Fotostopps einlegen, Achim und Daggi aber den Meteor Crater sehen, den wir allerdings schon kennen. Vorausgeschickt – die beiden haben ihn noch immer nicht gesehen, denn ein Gewitter nahte und Flagstaff lockte. Wir sahen die längste Route 66-Karte an eine Wand gemalt (dreimal an diesem Tag, zweimal allein in Holbrook), das berühmte “Wigwam-Motel”, einen Klassiker an der Route 66, besuchten in Joseph City “Jack Rabbit”, eine Trading Post mit endlich auch mal originellen Souvenirs und nicht ausschließlich dem Einheitsbrei der Merchandising-Industrie. In Winslow entdeckten wir die Ecke, welche in “Take it easy” von den Eagles besungen wurde und 1971 ein Sommerhit wurde (Platz 12 US-Charts): “Standing on a corner in Winslow, Arizona, such a fine sight to see, it’s a girl my Lord in a flatbed Ford slowing down to take a look at me…”.

Dann begannen die Wetter wieder ihr Spiel mit uns. Zunächst kam eine große dunkle Wolkenfront unvermindert näher, nachdem wir bis dahin herrlichstes Wetter und ausgeprägt blauen Himmel mit markigen knallweißen Wolken (siehe auch die Fotos des heutigen Tages) als Begleiter hatten. Wind kam dazu auf. Als wir gerade ein Stück Interstate, also Autobahn, fuhren, da die  Route 66 komplett überbaut war an dieser Stelle, gerieten wir in einen Sandsturm, wie wir es bis dahin noch nie erlebt hatten. Man konnte – ungelogen – kaum zehn Meter weit sehen. Dichter roter Sand verdeckte alles. Und der Wind! Wir mussten auf 40 Meilen runterbremsen u nd ich hatte Mühe, das Mopped überhaupt in der Spur zu halten. Das ging vielleicht eine Meile so, dann war der Spuk vorbei. Die Fotos, die ich gleich danach machte, können das schon nicht mehr einfangen, so schnell hatte sich der Sturm gelegt. Wahnsinn! Danach gings gleich so weiter. Direkt vor uns alles stockduster, Blitze zuckten. Wir also raus an einer Raststätte, um das Ganze abzuwarten. Doch nix passierte, das Gewitter hing wie festgenagelt über uns – nur Regen fiel keiner. Also gings nach einer Viertelstunde doch weiter – aber ich sag euch, das ist kein tolles Gefühl, wenn man im Augenwinkel ständig die Blitze bemerkt. Naja, auch das wurde überstanden und wir wollten noch einen Fotostopp an den berühmten “Arrow Twins”, den überdimensionalen Pfeilspitzen, die irgendwo neben der Interstate in der Erde stecken, machen, doch wir verpassten die Abfahrt, Weil wir immer noch auf der Flucht vor dem Gewitter waren, fuhren wir weiter. Dann sollte es ein Foto vom Ortseingangsschild von Winona sein. Der Ort wurde durch das Lied “Get your Kicks onRoute 66” bekannt, ist aber so mickrig, dass er noch nicht mal ein Ortseingangsschild hat. Also wieder nichts! Dafür empfingen uns in Flagstaff Achim und Daggi winkend am Straßenrand – sie unternahmen gerade einen Bummel durch diese durchaus hübsche Stadt. Sie hatten schon ein Motel “Downtown” gebucht, um es nicht so weit zum bummeln zu haben. Dass unsere Zimmer direkt an einer belebten Kreuzung und in Sichtweite der Santa Fe-Eisenbahnlinie (die etwa aller halben Stunde mordsmäßig laut tutend durch den Ort dröhnte) lag, wussten wir da noch nicht. Aber was solls, hab ja Ohrstöpsel mit für solche Fälle. Mal sehen, ob ich sie morgen wieder rausbekomme… 🙂

 

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3 Comments
  1. Knipser1

    Hallo Ihr Rumtreiber, jetzt seid Ihr ja endlich in heimischen Gefilden gelandet und ich kann euch jetzt auch aus bildlichen Erinnerungen folgen. Tja, die Hupen der Santa Fe Railway hatte ich schon wieder verdrängt. Wahrscheinlich waren da so viele Eindrücke von Kingman und Seligman, dass ich auch so zufrieden und todmüde in die Horizontale gefallen bin. Denke an die Karte beim Barbier!!!!! Ich erwarte ein Foto davon;-))) wenn Ihr dort aufschlagt. Es ist schon schön, jeden Tag die aktuellsten News von euch zu lesen. Wir bleiben am Ball und wünschen euch viel Spass. Vergesst den Sonnenschutz nicht ab jetzt wirds richtig warm. Grüße vom Knipser

  2. admin

    Hi Walter, jetzt liegst du wieder vorn im Leserwettstreit um den Titel "Treuester Leserbriefschreiber". Der Tobaier schwächelt oder liegt schon alkoholisiert im Vorgarten, weil er kennt dfie Tänze allabendlicher nATUR JA und den Alkoholismus. :-) Nein, schön, so oft von euch zu hören, ist schon eine liebe ngewohnheit geworden für uns. Danke und weiter so! Liebe Grüße von der lautesten Kreuzung Flagstaffs vom Jens

  3. MuChri

    Hallo, meine Lieben, tolle Fotos habt ihr gemacht. Um die Wettersituationen beneide ich euch nicht mit Sandsturm und drohenden Gewittern. Das auch für unsere Region angekündigte Unwetter am Dienstag ist zum Glück ausgeblieben, aber anderswo hat es arg gewütet (Schwerin z.B. und in Bayern). Wir sind mit einigen heftigen Regenschauern gut weggekommen. Seitdem ist es hier sehr wechselhaft, windig, heute bis mittags wieder kalt.Am Nachmittag wurde es schöner und so war es bei Konrads Kigafest doch recht angenehm. Stefan, Monique und Noah waren auch mit dabei. Ich muss mich bei der Redaktion beschweren, die die Rangliste für die treuesten Leserbriefschreiber festlegt, da haben wohl die Janni und ich auch noch ein Wörtchen mitzureden... Biba, liebe Grüße von eurer MuChri.

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